Magix Music Maker

Magix Music Maker

Mit dem Magix Music Maker arbeite ich mittlerweile gut 4 Jahre und kenne die Vor- als Nachteile von diesem Musikprogramm. Im folgenden Review handelt es sich hauptsächlich um die Music Maker Premium Version, deren Unterschiede zur günstigeren Standard Version in einem größeren Soundpool, mehr Instrumenten, der Mastering Suite sowie weiteren Werkzeugen begründet sind. Beide Versionen besitzen ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis und bieten zahlreiche professionelle Funktionen. Die genauen Unterschiede zwischen beiden Versionen entnehmt ihr bitte von der Magix Webseite.

Audio und Midi

Mit dem Magix Music Maker 2016 lassen sich sowohl Audio als auch mit Midi Dateien komfortabel arbeiten. Die größten Stärken liegen jedoch in der Arbeit mit Audio Dateien bzw. Klangbausteinen (sogenannte Loops und Samples). In beiden Versionen sind bereits einige Tausend solcher Audio Dateien vorhanden, es lassen sich natürlich auch eigene erstellen oder bearbeiten. Ein Import von Audio Dateien ist ebenso möglich, und sofern diese Loops entsprechende Zeitinformationen enthalten, werden diese Loops automatisch an das Song-Tempo angepasst. Es besteht zudem die Möglichkeit, nachträglich Loops mit fehlender Zeit und Tempoangaben anzupassen. Mit den Werkzeugen Loop Finder und Remix Agent ist dies auch für Anfänger kein großes Unterfangen, da diese Werkezeuge Schritt für Schritt den Anwender dabei leiten. Sämtliche Klangbausteine können somit miteinander im Song kombiniert werden und man erhält schnell erste hörbare Ergebnisse die motivieren sich weiter mit dem Music Maker zu beschäftigen. Automationskurven anlegen und bearbeiten (z. B. den Verlauf der Lautstärke einzeichnen), ist ebenfalls möglich und längst kein Alleinstellungsmerkmal von den teuren Programmen.

Sehr praktisch ist zudem Vocal Tune bei aufgenommenen Gesang oder eingespielten Instrumenten, denn mit Vocal Tune lassen sich fehlerhafter Gesang oder Noten nachträglich korrigieren. Das Prinzip ist mit der Vorgehensweise von Autotune bekannt. Die Ergebnisse sind sehr überzeugend. Der Harmony Agent ist ebenfalls ein sehr hilfreiches Audio Werkzeug. Es funktioniert ähnlich wie der Remix Agent, ist aber auf die Erkennung und Auswertung von Harmonien ausgelegt. Damit lassen sich auch Melodien von bekannten Chart Hits erkennen und nachspielen, obwohl es eigentlich zur Korrektur von falsch eingespielten Harmonien gedacht ist.

Mit dem vollwertigen Midi Editor lassen sich virtuelle und externe Instrumente gezielt und umfangreich ansteuern. In diesem Tutorial habe ich dies anhand des Revolta Synthesizers (Bestandteil der Premium Version) dokumentiert. Mit dem Midi Editor können natürlich auch Drums programmiert (Drum Editor Modus) werden. Der Zugriff auf alle wichtigen Parameter zur Steuerung von Synthesizern und anderen Instrumenten erweitert das Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten innerhalb vom Music Maker enorm.

Instrumente und Sounds

Im Magix Music Maker steckt eine komplette virtuelle Band: Gitarre, Schlagzeug, Piano oder Synthesizer. Wer seine Beats selber machen will, kann diese mit dem Drum Computer BeatBox2 oder dem Robota machen. In beiden können eigene Samples oder Drum Kits geladen und verwendet werden. Die BeatBox 2 und der Synthesizer Revolta 2 sind zwei ausgezeichnete Instrumente, die sich schnell als unverzichtbar herausstellen und für meine Begriffe, eine gute Klangqualität bieten.

Die anderen Instrumente wissen zu ebenfalls überzeugen und klingen absolut brauchbar. Außerdem erhält der Musiker noch mehrere Tausend Sounds und Loops, die so ziemlich jeden Musikstil abdecken. Die Auswahl sowie Menge ist beachtlich und mir ist kein Musikprogramm bekannt, welches in Qualität und Quantität vergleichbar ist. Leider werden keine Einzelausgänge bei Instrumenten unterstützt und man ist gezwungen, eine weitere Instanz vom Instrument zu laden. Bei 99 bzw. unlimitierter Anzahl von Spuren (Premium), kein echtes Manko. Will hier dennoch erwähnt sein.

VST Plugins, Effekte und Mischpult

Es gibt unzählige virtuelle Instrumente und Effekte im VST-Format. Viele davon kostenlos oder sehr günstig und häufig in überraschend guter Qualität. Mit dem Music Maker lassen sich diese VST-Plugins problemlos nutzen und damit erweitern sich automatisch die Möglichkeiten. Music Maker selbst besitzt auch einige sehr überzeugende virtuelle Effekte. Da wären beispielsweise Vandal SE (Gitarren Verstärker), das Audio FX Rack, die Mastering und Vintage Effect Suite sowie weitere zahlreiche Effekte. Alles ist vorhanden, es muss nichts extra dazu gekauft werden.

Bei der Verwendung gibt es allerdings zwei Einschränkungen: es funktionieren nur 32Bit Plugins (Hersteller entwickeln für 32 und 64 Bit, daher kein Problem) und der Music Maker unterstützt leider bisher keine Multicore CPUs. Trotz dieser Einschränkungen lässt sich eine komplette Musik Produktion erstellen. Das Mischpult bietet in jedem Kanal Audio Effekte, Equalizer, zwei Inserts für VST Effekte. Zusätzlich stehen zwei separate FX Sends (Effektwege) zur Verfügung. In der Premium Version kann bei Bedarf sogar in 5.1 Surround gemischt werden. Wer Filmmusik selber machen möchte, kann seine Videos in den Magix Music Maker importieren und entsprechend vertonen. Im Master Kanalzug können zudem noch auf Mastering Suite und Limiter zurückgegriffen werden.

Fazit

Magix Music Maker besitzt zahlreiche Werkzeuge, mit denen sich allerlei anstellen lässt, die weit über das reine Musik machen hinaus gehen können. VST Plugins und Midi Editor sind eine echte Bereicherung. Meine persönlichen Highlights sind der Drum Computer BeatBox sowie der Synthesizer Revolta 2. Vergleichbare Musikprogramme kosten ein Vielfaches und weisen nicht den Umfang an Sounds und Instrumenten auf, wie man sie beim Music Maker vorfindet. Außerdem erhält man noch zusätzlich Music Studio 2 und bei der Premium Version ist noch zusätzlich Music Editor 3 dabei, dass ein leistungsfähige Audio Editor ist. Für 59,99€ bzw. 99,99€ (Premium) erhält man sehr viel Gegenwert und mit dem Gutschein-Code MGXsoftware, kann nochmals 10€ gespart werden. Tolle Alternative zu den wesentlich teureren Programmen.